Terrassen und die Untergrundvorbereitung

Terrassen und die Untergrundvorbereitung

Die Planung einer Terrasse bedarf besondere Rücksicht auf die Umgebung des geplanten Projekts. Wo sie letztendlich gebaut wird, ist abhängig von der Nutzungsklasse. Nach der DIN EN 1991-1 gibt es unterschiedliche Nutzungskategorien für die Fläche des Terrassenbaus. Es wird zwischen privater bodennaher Terrasse, privater Dachterrasse und öffentlicher Terrasse unterschieden.

Private bodennahe Terrasse:

  • Darunter fallen alle Terrassen mit bis zu 60 cm Aufbauhöhe von der Geländeoberkante.
  • Die Nutzlast wird immer mit 2 kN/m² berechnet.
  • Terrassen mit privater Nutzung, ganz gleich ob Schotterbett, Fundament oder Terrassen im Bestand

Private Dachterrasse:

  • Darunter fallen alle Terrasse mit einer Aufbauhöhe über 60 cm von der Geländeoberkante
  • Die Nutzlast wird immer mit 4 kN/m² berechnet

Öffentliche Terrasse:

  • Die Nutzlast wird immer mit 5 kN/m² berechnet

Doch was genau sagen Nutzlasten aus?

Im Bauwesen beschreibt die Nutzlast bewegliche oder veränderliche Einwirkungen auf das entsprechende Bauteil z. B. durch Personen, Maschinen oder Einrichtungsgegenstände. Die Stärke ist, dass zufällig plötzliche Veränderungen berücksichtigt werden.

Beispiel:

1 kN = 100 kg à 5 kN/m² = 500 kg/m²

➡ Dies bedeutet, dass bei einer 5 kN Terrasse 500 kg auf den Quadratmeter anfallen.

Wichtig: Bei der Nutzungsklasse ist es entscheidend, wo und mit welcher Nutzung die Terrasse geplant wird. Dieser Vorgang dient, um die Dimensionierung der Unterkonstruktion festzulegen sowie um den Abstand der Auflagerpunkte und die Tragfähigkeit des Untergrundes festzumachen. Ein tragfähiger Untergrund ist für eine Terrasse grundsätzlich das A und O.

Der richtige Unterbau für diverse Terrassennutzung

Terrasse für Privatnutzung

Folgend ein Beispiel eines Terrassenbaus mit einer Aufbauhöhe von max. 60 cm, welche für die private Nutzung (z. B. im Garten) gedacht ist.

Wie sieht der genaue Vorgang aus, um den Untergrund für eine Terrasse dieser Art vorzubereiten?

  1. Zunächst wird mithilfe einer Maurerschnur abgesteckt, um sich ein erstes Bild der gewünschten Terrassengröße zu machen.
  2. Der abgesteckte Bereich wird danach 20-30 cm tief ausgekoffert.

    Vorsicht: Nicht zu viel oder zu wenig auskoffern!
  3. Die ausgekofferte Fläche mit gebrochenem Kies oder Splitt auffüllen.
  4. Mit einer Rüttelmaschine oder einem Handstampfer die Fläche verdichten und verfestigen. Hierdurch wird das Absinken der Terrasse vermieden.

    Achtung: Ein Gefälle vom Haus weg sollte bereits im Untergrund vorhanden sein, um Schäden am Haus oder stehendes Gewässer unter der Terrasse zu verhindern.
  5. Abschließend wird Wurzelvlies ausgelegt, um den Pflanzenwuchs unter der Unterkonstruktion zu hemmen.

Terrasse im Bestand

Eine weitere praktische Möglichkeit für eine Terrasse, ist eine Terrasse im Bestand zu überbauen. Der Vorteil ist in jedem Fall, dass das Entsorgen der alten Fläche und der Materialien wegfällt. Allerdings sind zwei wichtige Faktoren bei der Planung zu beachten.

  • Ist ausreichend Höhe verfügbar?
  • Ist die Terrasse für den Überbau noch tragfähig genug?

Achtung: Terrassen aus Holz oder WPC können nicht überbaut werden!

Sollte eine Terrasse nicht tragfähig genug sein, um dies umzusetzen, besteht die Möglichkeit Punkt- oder Streifenfundamente einzuarbeiten. Wie sieht die Planung hier aus?

  1. Loser Untergrund bzw. grobe Verschmutzung muss vorab entfernt werden.
  2. Bei einem Fundament wird vorher eine Fläche von mind. 30 x 30 x 80 cm ausgekoffert, damit diese frostfrei ist.
  3. Danach wird mithilfe einer Schnur in Reihe ausgerichtet, sodass die Auflagerpunkte der Terrassenunterkonstruktion mittig vom Fundament liegen und die Lastverteilung so optimal gewährleistet ist.

    Wichtig: Bei Punkt- und Streifenfundamenten ist es genau so wichtig wie bei einer Terrasse in Bestand darauf zu achten, dass kein stehendes Gewässer darunter entsteht.
  4. Wurzelvlies ist auch hier nützlich, um den Pflanzenwuchs zu unterbrechen.

Dachterrasse

Eine Dachterrasse kann neu geplant oder nachträglich immer noch errichtet werden. Wer mit dem Gedanken spielt, sollte vor dem Bau einige Regeln sowie Bauvorschriften befolgen und zunächst erfragen, ob das Terrassenprojekt genehmigungspflichtig ist. Hierunter fällt vor allem die Prüfung der Statik durch eine Fachfirma. Die Konstruktion muss im Vornherein geprüft werden, um die Tragfähigkeit sicherzustellen. Ist diese nicht gegeben, kann mit den entsprechenden Arbeiten auch nicht begonnen werden. Auch in puncto Abdichtungen sollte Acht gegeben werden, um frühzeitig kleinste Undichtheiten und Leckagen zu verhindern. Wird dies nicht berücksichtigt, kann es verheerende Folgen nach sich ziehen. Zusätzlich sollte die Terrasse über eine ausreichende Wärmedämmung verfügen – je nach Dämmstofftyp sind dies 50 kPa bei 2 % Stauchung. Ein Dämmstoffhersteller kann hier selbstverständlich noch weitere wichtige Informationen liefern.

Folgende Tipps sollten noch beachtet werden:

  • Für den Unterbau der Terrasse eignet sich Kork als eine gute Trennlage. Dadurch wird die Weichmacherwanderung verhindert und die Abdichtung geschützt.

  • Die richtige Höhe festlegen! Hierbei ist es von Wichtigkeit, nicht unter 15 cm an den Anschlüssen zu kommen. Die entsprechenden Hinweise zur Abdichtung können in den Dachdeckerfachregeln entnommen werden.

Tipp: Wer sich an unzähligen Sonnenstunden erfreuen möchte, sollte seine Terrasse auf nach Süden ausrichten.

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