Ingenieurmäßige Holzverbindungen
Ingenieurmäßige Holzverbindungen
Basierend auf die Kenntnisse des Ingenieurwesens und der modernen Holztechnik wird vom Ingenieurholzbau gesprochen. Beide Elemente verbindet die traditionelle Zimmererbauweise auf eine besondere Art. Doch was machen ingenieurmäßige Holzverbindungen aus? Für diese Art von Verbindungen werden im Gegensatz zu den traditionellen Verbindungen mechanische Verbindungsmittel wie Blechformteile, Bolzen, Dübel oder Vollgewindeschrauben rationell eingesetzt. Hinzu kommt die Entwicklung von groß dimensionierten Bauten und der Einsatz von modernen Brettschichthölzern und Holzwerkstoffen. Gerade im Montageprozess kann so viel Zeit sowie Material erspart werden. Außerdem ist die Herstellung von Holzverbindungen mittels Baubeschlägen aus Metall vergleichsweise einfach als rein klassische Verbindungen. Die Grundlage für den Ingenieurholzbau ist der Eurocode 5.
Schraubenverbindungen
Holzbauschrauben und ihre daraus resultierenden Verbindungen haben aufgrund ihrer Flexibilität einen großen Stellenwert im Ingenieurholzbau. Die Schrauben können für das Verbinden von Holzbauteilen untereinander oder mit anderen Teilen (z. B. Stahl) eingesetzt werden. Der Einsatz reicht dabei von einschnittigen Verbindungen (Holz-Holz oder Stahl-Holz) bis zu speziellen Verbindungen mit Befestigungssystemen oder Verstärkungen auf Querzug/Querdruck.
Nagelverbindungen
Ingenieurmäßige Nagelverbindungen sind Nagelbilder, die vorab statisch berechnet und festgelegt werden. Freigespannte Binder aus Bohlen oder Brettern werden dafür eingesetzt, welche sowohl Zug- als auch Druckkräfte aufnehmen.
Blechformverbindungen
Vollholzteile sowie Brettschichtholzteile (BSH) dürfen nach DIN 1052 mit Stahlblechformteilen verbunden werden. Um diese Blechformteile am Holz zu befestigen, werden zusätzlich noch Ankernägel (auch Kammnägel genannt) oder Winkelbeschlagschrauben benötigt – diese sind keine regulären Nägel/Schrauben, sondern welche mit hohen Auszugswerten. Mit den Verbindern lassen sich Hölzer miteinander verbinden oder Holz-Beton- sowie Holz-Stahl-Anschlüsse herstellen.
Unter den gewöhnlichen Blechformteilverbindungen fallen:
- Winkelverbinder
- Balkenschuhe
- Sparrenpfettenanker
- Lochplatten
- Flachverbinder
Bolzen- und Stabdübelverbindungen
Bei einer Verbindung von mindestens zwei Holzelementen durch zylindrische Stahlstäbe wie Stabdübel oder Bolzen sind diese besonders auf Abscheren beansprucht. Bei Bolzen besteht zusätzlich die Möglichkeit einer Übertragung von Zugkräften.
Stabdübel zeichnen sich durch ihren glatten Schaft aus. Zudem besitzen sie weder einen Kopf noch eine Mutter. Sie werden in vorgebhorte Löcher eingetrieben. Bolzen sind Verbindungselemente mit einem Teilgewinde und einem Kopf, einer Mutter und Unterlegscheiben.
Im traditionellen Holzbau hingegen kommen zimmermannsmäßige Holzverbindungen vor. Erfahrt in unserem Beitrag mehr darüber.
Holzbautechnik – Holzkonstruktionen Teil 2
Wenn ihr mehr über die unterschiedlichen Holzverbindungsarten erfahren möchtet, schaut euch unbedingt das passende Video dazu an.
Im zweiten Teil zum Thema Holzkonstruktionen schauen wir uns weitere Holzverbindungen an. Wir befassen uns sowohl mit einfachen Holzverbindungen, als auch mit ingenieurmäßige Holzverbindungen.
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